Markus‘ Mittwoch Manuskript Meeting mit Dani Gebert (Autoreninterview)
„Lass deine Leser am Fortschritt deines Projektes teilhaben“ ist ein Social Media Tipp für Autoren. Die Idee dabei ist es, das Interesse für sich selbst (als Marke) und das zu veröffentlichende Buch zu wecken, denn nur von der Veröffentlichung weiß ja noch niemand, dass es den Roman gibt. Dani führt das auf seinem Instagramaccount recht gut vor, in dem er uns an der Entwicklung seines „Projekt HM“ teilhaben lässt. Im Mosaik gibt es übrigens einen Hinweis, für was das „M“ in „Projekt HM“ steht!
MARKUS: Hallo, danke, dass du dir die Zeit für die Fragen nimmst.
DANI: Hallo Markus. Ich danke dir, dass du mir die Möglichkeit gibst, mich auf deiner Seite vorzustellen und deine spannenden Fragen zu beantworten.
MARKUS: Stelle uns doch bitte „Projekt HM“ vor.
DANI: Projekt HM soll ein historischer Roman werden, der auf wahren Begebenheiten beruht und zudem viel Wissenswertes beinhaltet. Eine Mischung von Erzählung und Fakten aus der damaligen Zeit sozusagen. Das Ganze handelt im Zeitraum von 1289 bis ca. 1316 und soll die Anfänge der schweizerischen Eidgenossenschaft erzählen.
MARKUS: Warum erzählst du die Geschichte aus der Perspektive historischer Persönlichkeiten, und nicht vom „kleinen“ Mann?
DANI: Weil man mehr über historisch erfasste Personen erfährt, als vom einfachen Bauern. Viele Schweizer Urkunden aus dieser Zeit beinhalten die Namen der Männer, die wichtig waren. Man sieht dort ganz gut, wann und in welchem geografischen Raum sie sich bewegten. Ich denke, mein Roman wird etwas untypisch. Ich erzähle hier nicht nur die Geschichte eines Einzelnen und die Personen um ihn herum, sondern versuche, viele einzelne Geschichten zu einer Großen zusammenzufassen. Als ich mal auf meinen Roman angesprochen wurde, wie ich mir den Aufbau vorstelle, wurde mir am Schluss gesagt, dass ich nicht nur ein Buch schreibe, sondern ein Epos. Wir werden sehen, ob es so kommen wird.
MARKUS: Du gehst sehr strukturiert vor. Wie detailliert hast du bis zur Veröffentlichung geplant?
DANI: Eine gewisse Struktur habe ich. Den Handlungsablauf habe ich in einer großen Excel Tabelle zusammengetragen. Über 70 Arbeitsmappen mit hunderten chronologischen Informationen. Allerdings ist meine Planung nur mal nach dieser Tabelle ausgelegt. Sprich, wann Lektorat, Korrektur, Verlagssuche, Veröffentlichung stattfinden, ist noch nicht geplant. Nur die komplette Geschichte. Das Einzige was ich mir mal so im Kopf vorgenommen habe, ist, dass ich den ersten Teil dieses Epos nach etwa 50 Kapitel abschliessen werde.
MARKUS: Ein historischer Roman bedeutet viel Recherche und ich habe mal gelesen, dass Ken Follett ein Team zwei Jahre nachforschen lässt, bevor er mit dem Schreiben anfängt. Wie machst du das?
DANI: Ja davon habe ich auch schon gelesen. Finde ich aber schade, weil Recherche doch auch zur Schriftstellerei gehört. Ich habe sieben Jahre lang i recherchiert. Dazu gehörte Sachbücher wälzen, Mythen und Legenden nachgehen, PDFs durchstöbern, Museen besuchen und an Führungen teilnehmen und das alles in meiner Freizeit.
MARKUS: Das Worldbuilding ist ja das eine, Prämisse und Handlungsbogen das andere. Hast du geplottet oder schreibst du entdeckend?
DANI: Ich denke, bei mir ist es beides. Der Handlungsstrang ist historisch vorgegeben. Einige Dinge sind detailliert überliefert, andere weniger. Das lässt Platz für Spielraum. Es ist wie ein grosses, grobes Puzzle, dessen Lücken mit kleinen Puzzleteilen gefüllt werden können. Es gibt Kapitel, die geplottet sind, andere schreibe ich entdeckend, mit dem Wissen, wo ich am Schluss sein muss.
MARKUS: Was hat dich dazu veranlasst mit „Projekt HM“ anzufangen? Gibt es da vielleicht sogar „den“ Moment?
DANI: Ja den gab es. 2014 stand Urlaub in Kenia an und Lesestoff musste her. Ich stand also in der Buchhandlung und fragte mich plötzlich, warum ich als Reisebegeisterter für andere Länder interessierte, aber keine Ahnung habe von meinem eigenen Land. Also stand ich vor dem Regal mit den historischen Sachbüchern der Schweiz und kaufte mir von Volker Reinhardt „Die Geschichte der Schweiz – Von den Anfängen bis heute“. Während ich mit Filmmusik in den Ohren das Buch dann am Pool las, wunderte ich mich, warum Hollywood noch nie eine Episode aus der Schweizer Geschichte verfilmt hatte. Dann fing ich zu googeln an und fand heraus, dass es einen Roman, wie ich ihn mir vorstellte, noch nicht existierte. Von da an wusste ich: Ich musste diese Geschichte erzählen.
MARKUS: Würdest du gerne in der Welt leben, die du in der Geschichte beschreibst?
DANI: Ich denke ja. Rein aus dem Grund, weil ich ein neugieriger Mensch bin und alles bis ins Detail wissen will.
MARKUS: Welche Autoren haben dich beeinflusst?
DANI: Sicherlich der Sachbuchautor Volker Reinhardt, aber natürlich auch Ken Follett, Dan Brown, und Sebastian Fitzek.
MARKUS: Hast du schon Ideen für ein Folgeprojekt?
DANI: Oh ja! Ich recherchiere neben „Projekt HM“ seit kurzem auch an „Projekt HAC“, „Projekt HAZK“, „Projekt HH“, „Projekt HN“, Projekt HPIH“ und „Projekt HS“. Der Buchstabe „H“ am Anfang aller Projekte steht übrigens für das Wort „Historia“. Aber mehr verrate ich nicht und wie du siehst, sind mir die Ideen nicht ausgegangen. Zudem versuche ich jeden Monat eine historische Kurzgeschichte aus dem Mittelalter als E-Book zu veröffentlichen.
MARKUS: Welches Buch hättest du gerne selbst geschrieben?
DANI: Phu, da gibt es viele. Spontan fällt mir „The Da Vinci Code“ und „Illuminati“ von Dan Brown ein.
MARKUS: Hast du Schreibroutinen? Wie planst du deine Schreibzeit mit Familie und anderen Hobbies?
DANI: Schreiben ist mein grosses Hobby geworden, von dem her plane ich viel Zeit ein. Jeden Tag mindestens eine Stunde. Egal ob ich in dieser Stunde schreibe, Infos zusammentrage oder Sachbücher lese.
MARKUS: Hast du einen festen Schreibplatz?
DANI: Ja den habe ich. Mein Büro ist dafür bestens eingerichtet.
MARKUS: Mit der Hand? Schreibmaschine oder Computer?
DANI: Infos rausschreiben und bei Recherchearbeiten wird vieles bei mir von Hand gemacht. Den Rest aber ganz klar am Computer.
MARKUS: Schreibst du mit Musik oder muss es still sein? Falls mit: welche?
DANI: Ich liebe es, mit Musik zu schreiben. Da sehe ich die Szene noch klarer vor meinem geistigen Auge. Filmmusik ist beim Schreiben für mich wie ein Katalysator. Zurzeit sind bei mir alle Soundtracks der TV-Staffeln „Vikings“ von Trevor Morris als Favoriten drin.
MARKUS: E-Books oder eines aus Papier?
DANI: Ich bevorzuge klar ein Buch aus Papier. Allerdings bin ich gegenüber E-Books nicht abgeneigt, da ich meine Kurzgeschichten nur als E-Books veröffentliche.
MARKUS: Welches Buch hast du als Letztes gelesen?
DANI: Ken Follett‘s „Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit“
MARKUS: Welches Buch hast du nicht fertig gelesen?
DANI: Das sind vielleicht eine Handvoll. Allerdings nicht zu erwähnen, da sie wirklich schlecht geschrieben waren.
MARKUS: Abschließende Worte?
DANI: Vielen Dank Markus für deine interessanten Fragen und dass ich bei deinem Manuskriptmeeting mitmachen durfte. Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen Leser dadurch für mein Projekt neugierig gemacht habe.
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