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David Koepp – Aurora

David Koepp – Aurora

Schon der Titel Aurora ist mehrdeutig: Einerseits ist es Teil des lateinischen Namen für das Nordlicht (Aurora Borealis) aber auch der Name von knapp 50 Orten in den Vereinigten Staaten. Der Autor David Koepp, der Co-Drechbautor der Verfilmungen von Jurassic Park war (und im zweiten Teil einen Cameoauftritt als vom T-Rex verschlungenen “Unlucky Bastard” hatte), hat einen Roman über einen durch einen magnetischen Sturm ausgelösten Blackout geschrieben. Was mich besonders freut: Kathryn Bigelow, die Regisseurin meines Lieblingsfilms Strange Days, wird die Geschichte für Netflix verfilmen! Release ist vermutlich 2023 oder 2024.

Die Ausgangslage: Ein Coronaler Masseauswurf (CME) löst einen magnetischen Sturm aus

Die Gefahr, dass die Erde durch einen von einer Sonneneruption ausgelösten Masseauswurfs (CME) ausgelösten magnetischen Sturm getroffen wird ist nicht unrealistisch und führte beim sogenannten Carrington Ereignis dazu, dass in den damals neuen Telegrafenleitungen so starke Ströme induziert wurden, dass der Funkenschlag in einigen Stationen zu Bränden geführt hatte. Einen kleinen Eindruck was heute passieren würde gab es 1989 in Quebec, wo Millionen Menschen ohne Strom waren. Würde uns etwas mit der gleichen Intensität wie beim Carrington Ereignis treffen, wären wir vermutlich technisch 200 Jahre zurückgeworfen.

Die Hauptfiguren: Die (erwachsenen) Geschwister Aubrey und Thom

Koepp geht das Szenario “von unten” an: Seine Hauptpersonen sind Aubrey, alleinerziehende Mutter ihres Teenager-Stiefsohnes Scott, die in Aurora nahe Chicago (in den Tag) lebt und ihr Bruder, der Techmilliadär ist und sich nach allen Regeln der Kunst auf eine Katastrophe vorbereitet hat.

Was macht dieses Blackoutbuch besonders?

Während andere AutorInnen (mich eingeschlossen) die Chance für ein postapokalyptisches Ereignis nehmen, bleibt Koepp wesentlich entspannter. Die jeweils familiären Probleme von Aubrey und Thom stehen eher im Mittelpunkt und das Leben ohne Strom wird eher Nebensache. Thom kommt in seinem Bunker mit seinem Personal (auf das er sich nur eingeschränkt verlassen kann) genauso gut oder schlecht zurecht wie Aubrey in ihrer Nachbarschaft. Der Autor deutet über einen Mentor von Aubrey an, dass es an anderen Stellen im Land schlimm zugehe (er hat ein Röhrenfunkgerät), teilt dieses Wissen aber nicht mit ihr. Auch Thom bekommt den Hinweis, dass es “weiter westlich” schlecht aussehe, Details werden aber nicht genannt. Am Ende des Romans ist es gelungen Teile der Stromversorgung wieder herzustellen, aber auch noch absehbar, dass es noch viele Monate dauern würde, bis das auch in den Großstädten der Fall wäre.

Mein Fazit zu David Koepps Aurora

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es im Grundsatz wesentlich optimistischer ist, als viele andere Romane zu dem Thema. Die Figuren und deren Konflikte haben mir gefallen, wenn es an einigen Stellen schon fast ein wenig zu sehr Klischee war. Nun bin ich sehr gespannt, was Bigelow daraus machen wird.

@DavidKoepp @Harper @Netflix @KathrynBigelow

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