Tim Curran – Blackout – Im Herzen der Finsternis – Horror
Wenn bei einem Buch Blackout im Titel auftaucht, hat es meine Aufmerksamkeit. Ich bin dann neugierig, wie andere den Stoff umgesetzt haben und da gibt es unterschiedliche Ansätze. Marc Elsbergs Bestseller dreht sich darum, wie seine Protagonisten die Ursache aufdecken und beseitigen, bei den amerikanischen Werken dominiert Military Fiction mit einem mehr oder wenig großem Anteil an Preppern (und Pathos). Beispielhaft sei hier “One Second After” von William R. Forstchen genannt. Dabei steht das Überleben im Fokus oder das Arrangieren mit der “neuen Welt” (mein Roman “Ohne Strom – Wo sind deine Grenzen?” reiht sich auch dort ein).
Blackout – Im Herzen der Finsternis – Eine Variante von “Krieg der Welten”?
Der Luzifer Verlag war so nett und hat mir ein Exemplar von “Blackout – Im Herzen der Finsternis” zur Verfügung gestellt und der Autor Tim Curran, der eher aus dem Horrorgenre kommt, geht einen ganz anderen Weg.
Sehr früh hatte ich das Gefühl, die Geschichte schon einmal gelesen zu haben und es dauerte nicht lange, bis ich es mir klar wurde. Was Tim Curran da verfasst hatte, war eine Variation vom Klassiker “Krieg der Welten” von H.G. Wells. Damit war er nicht der Erste: Roland Emmerich hat mit “Independence Day” einen Kassenschlager geschaffen, diverse Verfilmungen haben den Stoff mehr oder weniger gut verarbeitet.
Genau wie “War of the Worlds” wird “Blackout Im Herzen – Der Finsternis” in der Ich-Perspektive erzählt (Was ein wenig die Spannung nimmt, weil offensichtlich die Figur überleben muss um davon berichten zu können … dann aber wieder hat schon Goethe bei den “Leiden des jungen Werther” einen Kniff angewandt um das Problem zu lösen).
Die Handlung von “Blackout – Im Herzen der Finsternis”
Die Bewohner einer amerikanischen Vorstadt stehen plötzlich vor einer nicht genau identifizierbaren Bedrohung, “Downtown” sind Menschen verschwundene, der Protagonist erlebt, wie andere von tentakelartigen Schläuchen in die Höhe gehoben werden und in der Dunkelheit verschwinden. Letztere wird als “nicht die Abwesenheit von Licht, sondern etwas, dass den Raum einnimmt” beschrieben.
Nachdem die Bedrohung erst nicht ernst genommen wird, versammeln sich einige der Überlebenden und planen verzweifelt einen Ausweg …
Resume zu “Blackout – Im Herzen der Finsternis”
Stellenweise erinnerte mich die Novelle (mit ca. 140 Seiten ist die Geschichte überschaubar kurz) an Stephen Kings “Der Nebel”. Der Stromausfall selbst spielt eine untergeordnete Rolle, die Geschichte spielt aber auch nur über wenige Stunden und die Bedrohung kommt von anderer Seite.
Curran macht aus seiner Story eine Parabel. Wie, kann ich nicht erzählen ohne zu spoilern.
Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sternen. Eigentlich eher 3,5, da mir an einigen Stellen die Entwicklung des Plots nicht ganz so zusagt und die Formulierungen manchmal etwas schlicht sind (da bin ich mir aber nicht sicher ob das an Curran selbst, an der Übersetzung liegt oder ob es absichtlicher Stil ist um die Erzählperspektive zu unterstreichen).