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Rutger Bregman – Im Grunde Gut: Eine neue Geschichte der Menschheit

Rutger Bregman – Im Grunde Gut: Eine neue Geschichte der Menschheit

Die Welt ist schlecht. Abgrundtief. Und Menschen sind grausam. Und wir sind am Abgrund. Wenn man manchen glaubt, vielleicht schon hineingefallen. Schuld daran ist der Mensch, der von seinem Naturell her Böse und nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist.

Man braucht nur in die Medien und nach wissenschaftlichen Experimenten zu schauen, um das bestätigt zu bekommen! 

Aber ist dem wirklich so?

In “Im Grunde gut: EIne neue Geschichte der Menschheit” geht Rutger Bregman bekannten Beispielen auf den Grund.

Prägen Wissenschaft, Unterhaltungsindustrie und Medien ein Negatives Bild des Menschen

Oft wird das Milgram Experiment (1961) als Beispiel herangezogen. Ein psychologisches Experiment, bei dem Probanden in einer  “Lehrer”-Rolle “Schüler” bei Fehlern mit elektrischen Schlägen bestrafen sollten. Untersuchungsgegenstand waren die “Lehrer” und das veröffentlichte Ergebnis offenbarte einen tiefen Blick in die menschliche Grausamkeit. Bei einer Untersuchung im Jahr 2012 wurde festgestellt, dass Teile der Daten bei der Auswertung nicht beachtet wurden oder Details nicht beachtet wurden.

Aber auch das Standford Prison Experiment offenbarte nicht das unsagbar Böse: Der Versuchsleiter beeinflusste die Teilnehmer, war gleichzeitig als leitender Wärter im Rollenspiel aktiv. 

Die Berichte aus dem von Hurrican Cathrina zerstörten New Orleans? Von den Gräueltaten im Superdome bleibt bei weiterer Untersuchung wenig übrig. 

Negative Übertreibung mit System?

Aus verschiedenen Gründen und Motivationen wurde übertrieben. Seien es die Medien, denen eine sensationslüsterne Schlagzeile mehr war (und ist) als reale Details oder eitle Wissenschaftler, die ihre Theorie bestätigt sehen wollen.

In vielen Beispielen zeigt Bregman, dass oft weniger hinter vermeintlich bekannten Fakten steckt. Er verleugnet nicht, dass Gewalt ein großer Teil der Menschheit ist, stellt fest, dass der Mensch erst als er sesshaft wurde überhaupt zur Gewalt neigte (der Landwirt Kain erschlägt den Jäger und Sammler Abel? – Anmerkung des Redakteurs).

Fazit:

Das Buch war für mich eine erfrischende Abwechslung, da ich mich in den letzten Monaten massiv mit Krisenszenarien beschäftigt hatte und meine Recherchen das Bild vom Schlechten im Menschen allzu oft bestätigten. Ich habe das Buch gerne gelesen und es wird eines der Sachbücher sein, die ich mehrfach lesen werde.

Volle 5 von 5 Sternen dafür. Und ein Riesendank an Rutger Bregman für sein Buch!

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